Der Ischtschenko Artikel ist hier zu finden -> www.politaia.org/balkanisierung/rostislav-ische...
Die Einschätzung Ischtschenkos ist nahezu deckungsgleich mit dem, was ich hier schon lange sage. Mit einem Unterschied, wobei ich da eine Schwäche bei Ischtschenkos Analyse sehe (keine Schande; perfekt ist keiner und I. gehört fraglos zu den Besten). Und zwar der Umstand, dass Ischtschenko nach wie vor von "die usa" spricht.
Dabei deutet er sogar selbst Zweifel daran an, dass "die usa" die Kontrolle behalten können. Nun: Nein, können sie nicht, denn es gibt in dem Gemenge eben noch eine weitere instabile Lage, nämlich die, dass es "die usa" so gar nicht mehr gibt. Bisher sagte ich, die usa sei aufgespalten in ein "patrioten" und ein ziocon Lager, wobei merkel ganz klar zu den ziocon-Puppen gehört. Mittlerweile deutet sich an, dass es noch ein drittes Lager geben wird, nämlich die Bürger der usa (die zunehmend drangsaliert, entrechtet und unterdrückt werden - aber eben auch sehr viele Waffen haben). Zu diesem Lager gehören übrigens in gewissem Umfang auch regionale Verwaltungen inkl. Sicherheitsorganen.
Tatsächlich gibt es sogar zwei Varianten von möglichen Entwicklungen, soweit es "we the people" betrifft: Zum einen die Variante von mehr und mehr Verweigerung bis hin zu offenen Aufständen, zum anderen (und denkbarer Weise als Fortentwicklung) das Zerbrechen des Staates usa. Immerhin gibt es bereits seit einigen Jahren teilweise sogar offene Diskussionen, ja mitunter sogar durchaus ernstgenommene Gesetzesvorschläge in Bundesstaaten zu Sezession.
Zur ukraine möchte ich noch eine Perspektive ergänzen, denn es gibt noch eine weitere Variante, die von den ziocons angeheizt wird: Die zwangsweise ganz physische Aufnahme der ukros in die eu im Sinne einer weiteren "flüchtlings" Bewegung. Dazu gleich noch mehr.
Das ist auch insofern interessant, als diese naturgemäß über Routen durch die Visegrad Staaten verliefe, also durch eben jene Staaten, die schon jetzt in Sachen "flüchtlinge" eine harte, ablehnende Linie fahren.
Ein weiterer weithin unbeachteter aber zweifellos bis in die ukraine wirkender Umstand ist die in Syrien nun eindrucksvoll vorgeführte Stärke Russlands inkl. der Tatsache, dass die usa Russland nun mehr oder weniger als gleichberechtigten Partner auf Augenhöhe akzeptieren und behandeln (wo sie es nicht tun, beziehen sie regelmäßig Prügel). Man vergesse nicht, dass weite Teile des ukrainischen Offizierscorps russisch geprägt sind und nun erst recht nicht für einen Krieg gegen Russland (und sei es indirekt) zu gewinnen sein werden.
Damit ist ein weiterer Weg versperrt.
Und nun zur entscheidenden Frage: Was wollen die diversen relevanten Machtblöcke und wie sieht die jeweilige Aufstellung aus?
- ukraine
Dazu gibt es nichts zu sagen, weil die ukraine zwar Schauplatz, nicht aber relevanter Mispieler ist. Die ukraine wird zu fressen haben, was immer man ihr vorsetzt.
- usa
Siehe auch oben. Kurzversion: Die ziocons spielen ihre Züge stets nach dem Motto der Verantwortungslosigkeit und der maximalen Schädigung/Schwächung ("Uns doch egal, welche Folgen ein Brand in der ukraine hat. Hauptsache es brennt und wenigstens ein Teil der Hitze zieht Richtung Moskau" ). Die patrioten waren seinerzeit zu sehr mit konstruktiven Ansätzen für eine Rettung der usa beschäftigt und fühlten sich zu sicher ("wir haben das pentagon" ) und sie konnten recht wenig gegen die Brandstiftung der ziocons unternehmen, zumal die Vorbereitungen hauptsächlich weit weg in deutschland durch merkel/kas betrieben wurden.
Ich denke, die "patrioten" hätten gerne Ruhe ohne Gesichtsverlust, zumal eine notdürftig wieder befriedete ukraine den Umgang mit Russland vereinfachen dürfte.
- eu-ropa
Ischtschenko übersieht zwar einiges, hat aber insofern Recht, als man in eu-ropa teils an den Sieg der amis glaubte und teils auch zu feige war, den ziocons Nein zu sagen. Man übersehe dabei aber nicht, dass die ziocons auch in eu-ropa sehr stark sind; Es ist ja keineswegs so, dass in den usa die Bösen sind und hier die Guten, die nur etwas ängstlich sind.
Ebenso ist kaum zu unterschätzen, welch massive Unterwerfung, ja Knebelung die nato mit sich gebracht hat. eu-ropa versucht ja seit Jahrzehnten, ein eigenes Militär oder Militärbündnis zu etablieren, wird dabei aber stets frühzeitig von den amis stranguliert. Im Ergebnis heisst das, dass eu-ropa de fakto kein eigenes Militär hat und mithin, wenn es hart auf hart kommt, ein machtpolitisches Leichtgewicht ist, das selbst nur wenig bewegen kann.
- Russland
Russland will, was es schon immer wollte: Einen möglichst friedlichen neutralen bis gewogenen Puffer nach Westen und eine - ja natürliche - europäische Großmacht in einer guten, gedeihlichen Nachbarschaft sein. Heute wird das aus reinem Pragmatismus ergänzt um das Bestreben, dem ami Adler die Flügel zu brechen und ihn zu einem friedlichen (oder impotenten) Federvieh zu machen.
Zweite entscheidende Frage: Wie wäre die Situation in der ukraine prinzipiell aufzulösen?
- Intern, friedlich
Scheidet aus. Die gesamte Führungsschicht dort ist bei weitem zu korrupt und die Lage bei weitem zu verfahren.
- Intern, militärisch
Scheidet weitgehend aus. Die Nazis sind zu stark und einflussreich geworden und beide, Nazis wie Militär sind zu schwach, um einen Krieg gegen den Donbas zu gewinnen. Erschwerend müssen beide fürchten, dabei vom jeweils anderen hinterrücks angegriffen zu werden. Insgesamt erscheint allen Spielern dort das am besten, was auch tatsächlich stattfindet: Kein richtiger Krieg, kein halbwegs ernstgemeinter Frieden, sondern ein ewiger Schwelbrand mit Beschuss des Donbas.
- Extern/externe Hilfe oder Einwirkung
Dies könnte durch 3 Blöcke geschehen: a) die amis, die es aber, wie Ischtschenko ganz richtig schreibt, nicht (mehr) wollen (und können). b) Die eu-ropäer, die es weder können noch wollen. c) Die Russen, die es erwiesenermaßen können, aber nicht wollen, jedenfalls nicht als nützliche dumme Ausputzer.
Womit dann auch die weitere Entwicklung in etwa abgesteckt ist (abgesehen von extremen und dummen, kurzsichtigen Manövern):
Entweder man lässt die Brühe weiter köcheln, eröffnet dann aber das zunehmende Risiko erheblicher und schmerzhafter Folgen für eu-ropa und indirekt auch die usa (Nicht für Russland. Die haben die Kenntnisse und Möglichkeiten, effizient zu agieren und das Problem umfassend im Keim zu ersticken). Ein Stichwort ist "extrem gewalttätige" flüchtlingswellen.
Eine nicht unwesentliche Anmerkung dürfte sein, dass mit der Schaffung der Nationalgarde ein sehr wirkungsvolles Instrument für allerlei Varianten geschaffen ist; angefangen von Grenzschutz bis hin zu paramilitärischer Einwirkung Richtung ukraine.
Oder aber man räumt dort auf. Da gibt es wiederum zwei Zielvarianten. a) eine Aufteilung der ukraine (wäre z.B. polen angenehm und, bedingt, der nato) oder b) eine Befriedung und Erhaltung einer Art Staat, allerdings stark "föderal".
Variante a hat einige attraktive Vorzüge, ist aber sehr teuer und aufwendig. Man wird sich wohl für Variante b entscheiden, die auch juristisch einfacher und verdaulicher ist.
Allerdings gibt es 3 große hässliche Brocken:
1) Jemand muss ziemlich hohe Kosten für einen notdürftigen Wiederaufbau aufbringen.
2) Jemand muss sich um die Entmachtung und Entsorgung der Nazis kümmern, denn die müssen auf jeden Fall weg für eine ordentliche Lösung. Das meine ich nicht nur politisch sondern auch ganz pragmatisch. Wenn dieser Bande nicht der Schädel abgeschlagen wird, wird sie beharrlich weiter nach Macht streben.
c) Jmeand muss sich militärisch engagieren.
1 dürfte ziemlich klar und kein allzu großes Problem sein. Nicht nur kann man ja ezb fake-Geld dorthin pumpen, sondern es wäre auch allemal günstiger als die Alternative. Wenn die eu politiker eins kapiert haben, dann dass die Bevölkerung ultra schlecht auf kriminelle "flüchtlinge" reagiert; da die Abzocker keinesfalls ihre Positionen und Pfründe aufs Spiel setzen wollen, werden sie recht klaglos ezb fake Geld zahlen, zumal man dann ohnehin mit Russland mehr echtes Geld verdienen kann als man an fake-geld in die ukraine pumpt.
2 will im westen sicher niemand anfassen; das Eisen ist zu heiss, nicht zuletzt, weil merkel/kas es selbst mit geschmiedet haben. Man wird sich da also auf den Donbas und Russland verlassen. Zudem hätte Russland den Vorzug, angesichts seiner Akzepanz mit nur geringer physischer Unterstützung das ukro-Militär dazu ermutigen und bestärken und darin unterstützen zu können, das weitgehend selbst zu erledigen.
3 *kann* nur Russland leisten. Und genau darum dürfte es nun wohl gerade gehen. Denn natürlich erbringt Russland diese Leistung nicht einfach mal so, natürlich räumt Russland nicht zu eigenen Kosten den Dreck weg, den die westlichen Verbrecher dort verursacht haben.
Das wirklich interessante daran ist nicht mal so sehr, was eu-ropa dafür geben und tun muss, sondern, dass dafür jedenfalls eine zumindest teilweise Abwendung von den usa unerlässlich ist.
Zum Beispiel wird eu-ropa sämtliche Sanktionen aufheben müssen und auch die Krim anerkennen müssen.
Zugleich gilt aber auch, dass die usa ukrostan sozusagen zum Test für die Frage der wirklichen Macht gemacht haben. Geht Russland da als Sieger hervor, dann haben die usa eu-ropa im wesentlichen verloren, alleine schon, weil damit ihre Nicht-Unbesiegbarkeit und ihre Impotenz erwiesen wäre.
Und noch etwas ist interessant: eu-ropa ist keineswegs mehr frei zu tun, was es will. Wie gerade eben wieder die Wahlen in Österreich gezeigt haben, gibt es nahezu eu-ropa-weit eine immense Ablehnung des eu-Molochs und Terroristen und der usa (zumindest als Hegemon) sowie einen sehr starken und noch weiter zunehmenden Rutsch nach "rechts" - wobei "rechts" hier bedeutet, a) pro Russland und b) gegen das anglozionistische volksfeindliche Verbrecherkartell nahezu aller politiker in brüssel und in nahezu allen eu-ropäischen Ländern.
eu-ropa steht also unter gewaltigem Druck, alleine schon, um seine eigenen Pfründe nicht zu verlieren.
Eine heitere Volksweisheit erzählt von einem alten und einem jungen Stier auf einem Hügel, die etwas weiter unten eine Herde Kühe bemerken. Der junge Stier sagt gleich "Lass uns hinunter rennen, die Kühe überraschen und uns jeder eine aussuchen und besteigen". Worauf der erfahrene alte Stier nach kurzem Nachdenken sagt "Nein. Lass uns ganz gemütlich hinuntergehen und alle besteigen".
Die amis und eu-ropäer waren die jungen Stiere, Russland ist ganz offensichtlich der alte.
Russland hat dem Donbas also keineswegs ignorant abverlangt, so lange so fast unerträglich stillzuhalten. Der Sieg dort sollte - und musste - nur ein Teil eines umfassenderen Sieges sein, der zugleich das Sahnehäubchen sein wird.